Meine persönlichen Erfahrungen
Am Sonntag, den 6. August 2017 fuhren mein Vater und ich um 09.00 Uhr morgens in Basel los, Richtung Zürich. Nur mit den Koordinaten 47.4035889 / 8.4786179 ausgestattet. Wir kämpften uns durch das Klärwerkgebiet und die vielen Familiengartenareale, auf der Suche nach dem Surfplace. Nach einigen Sackgassen, fanden wir doch noch den Weg und parkierten das Auto in der Nähe der Limmat. Anschliessend liefen wir Richtung Fluss und entdeckten vor uns zwei surferähnliche Gestalten. Es waren tatsächlich Simon und sein Kollege. Wir begrüssten uns und halfen den beiden das schwere Gepäck nach vorne zur Brücke zu tragen. Wir kamen zur Brücke und in diesem Moment fing es ein wenig an zu regnen. Der Regen verwandelte sich schlussendlich zu langen Bindfäden, so dass das Surfsystem schliesslich im strömenden Regen aufgebaut werden musste. Ich dokumentierte alles fleissig mit vielen Bildern, damit alle Website-Besucher den Durchblick behalten. Die Jungs stiegen über das Brückengeländer, befestigten überall Seile und Umlenkrollen. Das grosse Segel (vgl. Bilder) wurde ganz zum Schluss „hoch und weit“ ins Wasser geworfen.
Um nicht ganz durchnässt zu werden, wurde ein kleines Zelt aufgebaut. Darunter konnte das Material verstaut werden. Nun mussten wir uns umziehen. Ich hatte natürlich wieder meinen 3.2 mm dicken Neoprenanzug dabei. Bei diesem Wetter war ich geradezu froh, ihn anzuziehen. Ich zwängte mich in den Anzug hinein und lieh mir anschliessend ein Paar Neoprenschuhe aus. Es kamen noch 4 weitere Surfer dazu, welche sich im Internet eingeschrieben hatten. Es war erstaunlich, dass bei diesem Wetter überhaupt jemand kam.
Nach einer kurzen Einführung und allgemeinen Informationen ging es los. Als erstes gab es ein paar Uebungen an einem Standseil. Dort konnte mit dem Surfboard im Fluss geübt werden.
Ich packte mir ein Surfboard und watete ins kniehohe Flusswasser. Der Fluss riss mir fast die Füsse vom Boden. Ich ging bis zum Standseil und packte mir das Handle. Es war anfangs sehr schwierig überhaupt auf das Surfboard zu gelangen, da die Strömung sehr stark war. Das Brett wurde mehrere Male beinahe den Fluss hinuntergespült. Zum Glück war Michael da, der mir freundlicherweise das Brett immer wieder auffing. Ich probierte es einige Male aus, zuerst auf dem Brett zu knien und anschliessend zu stehen. Dies war jedoch nicht so einfach, da es ein „starres“ Seil war. Dann durfte ich mich mit dem Haupthandle und dem Surfboard den Fluss hinuntertreiben lassen, um es das erste Mal zu testen.
Ich liess mich ca. 300 m den Fluss hinuntertreiben, bis dort, wo mich Simon in Empfang nahm. Zuerst probierte ich einen normalen Surfstart auf dem Softtech Shortboard, d.h. auf das Brett liegen und dann aufstehen. Dies funktionierte nicht wirklich, also versuchte ich mit einem Longboard den Wakesurfstart (vgl. Wakesurfen, Technik) aus. Dies funktionierte erstaunlicherweise beim zweiten Anlauf, da die Jungs genau in diesem Moment auf das Segel lagen und mich so das Seil hochzog. Es war der Hammer! Endlich hatte ich es geschafft und konnte die gesamten 300 m bis unter die Brücke auf dem Fluss zurücksurfen. Es standen auch einige Zuschauer auf der Brücke, die mir interessiert zusahen. Als ich unter der Brücke ankam, war der Flaschenzug fertig und das Seil gab nach. Ich behielt das Handle in der Hand und übergab es an den nächsten Surfer, der sich wieder mit Handle und Surfboard den Fluss hinunter treiben liess.