Stand UP Paddle (SUP)

Geschichte des Stand UP Paddling

 

Stand Up Paddling (Hawaiianisch: Ku Hoe He’e Nalu) oder auch abgekürzt SUP genannt, ist eine Wassersportart, welche meistens im stehenden Wasser ausgeführt wird. Sie fand ihren Ursprung im Pazifischen Ozean bei Französisch-Polynesien, vor der Insel Tahiti, als Fischer für ihre Arbeit, auf selbstgemachten Kanus oder Holzbrettern und einem Holzpaddel ausgestattet, auf das Meer hinausfuhren. In Polynesien gibt es vermehrt Riffe, welche einen Ausgang besitzen und die Fischer so mit der Strömung hinausgelangen konnten. Wenn sie jedoch wieder zurück wollten, mussten sie gegen die Strömung ankämpfen. Also nahmen sie ihr Paddel zu Hilfe und gelangten so, stehend, wieder in das Riffgebiet hinein. 

An mehr Popularität gewann das SUP in den 50iger und 60ziger Jahren, als auf Hawaii die Surflehrer auf ihren SUP`s hinauspaddelten, die Schüler auf ihren Surfboards nebenan und so der Lehrer seinen Schüler besser schulen und kontrollieren konnte und um zu fotografieren. Dies nannte man „Beach Boy Surfing“. Eine SUP Legende dieser Zeit ist der heute 91 jährige John Zabotoky aus Waikiki, man gab ihm auch den Namen „Beach Boy Surfer“.

Erst im Jahr 2000, als auf Maui ein sehr wellenarmer Sommer war, wurde das „Beach Boy Surfing“ populär. Gleichzeitig änderte sich der Name zu „Stand Up Paddling“ (SUP). Immer mehr Surfer und vor allem Anfänger begannen mit dem SUP über das Wasser zu gleiten. 2004 wurde das SUP offiziell beim „Buffalo Big Board Classic“ auf Hawaii als neue Sportart eingeführt. Der SUP Sport bekam einen riesigen Aufschwung, da dieser im Gegensatz zum klassischen Wellenreiten (Surfen) relativ leicht zu erlernen ist. Bald wurde der Sport auch auf Binnengewässern, wie Seen und Flüssen, ausgeführt und schwappte nach Europa über. 2016 fand am Zürichsee das „Freestyle Punkt CH“ statt. 

Ich selbst konnte beobachten, wie seit ca. 2012 auf dem Murtensee immer mehr SUP Sportler zu sehen sind. Heute gibt es auf dem Internet rund 1.6 Mio. Einträge zum SUP und der Sport ist ein fester Bestandteil des Sommers. (1)

SUP Legende John Zabotoky
SUP Legende John Zabotoky

Material

 

Beim SUP gibt es zwei Hauptmerkmale: Boards mit einem harten Kern und aufblasbare, „weiche“ Boards. Auch bei den Paddles gibt es Unterschiede: Paddles aus Plastik, Holz oder aus Carbon. Diejenigen aus Holz sind aus einem Stück geschnitzt, diejenigen aus Plastik und aus Carbon meistens aus zwei oder drei Teilen zusammengefügt bzw. -geklebt. Die Paddles aus Plastik sind am günstigsten, darum auch nicht so robust wie diese aus Carbon. Carbon Paddles sind teurer, leichter und halten länger. Die Paddles aus Holz sind ein wenig umständlich zu transportieren, da sie aus einem Stück bestehen und meistens sehr schwer sind. Dazu kommt, dass dies die teuerste Variante eines Paddles ist. (2) Auch gibt es Grössenunterschiede, 

Man muss sich immer im Klaren sein, wo das SUP eingesetzt wird und ob das SUP an einem festen Standort ist oder nicht. Das SUP kann in vielerlei Hinsichten gebraucht werden, im Wildwasser, für SUP Touren (hier gibt es 2 verschiedene SUP`s, dazu später), für Wettrennen (Race), für Wellen oder als Allround Board. In den USA gibt es noch den Trend für Fishing SUP und Yoga SUP, wobei Yoga SUP auch in der Schweiz angeboten wird. (3) Auch gibt es Surf SUP Boards, diese werden im Meer bei starkem Wellengang gebraucht. Der Stand Up Paddler geht nur mit seinem Paddel und Board ausgestattet ins Wasser und nimmt sich die gleichen Wellen wie ein Surfer es tun würde. Dabei gibt er, anstelle mit den Händen zu paddeln, nimmt er sein Paddel zu Hilfe und paddelt so in die Welle hinein. Es gehen sogar auch einige Stand Up Paddler in die Tunnel (Pipes) der Wellen hinein.

Für SUP Touren gibt es, wie schon erwähnt, zwei Unterschiede, ein Epoxy SUP oder ein inflatable SUP (ISUP). Das Epoxy SUP hat einen harten Kern, das ISUP ist aufblasbar. Epoxy Boards sind leichter zu manövrieren und überbieten ein ISUP in der Perfomance. ISUP sind gut für solche, die das erste Mal auf einem SUP stehen, da sie in allen Konditionen gut zu gebrauchen sind. Bei einer intensiven Manövrierfähigkeit und angeregtem Paddeln ist ein Epoxy Board jedoch empfehlenswerter. ISUP`s sind handlicher, da die Luft einfach ausgelassen werden kann und es so zusammengefaltet, gut verstaut in ein Regal im Keller passt. Bei mind. 9+ foot grossen Epoxys, muss man schon mehr Platz zur Verfügung haben, als bei ISUP`s. (4)

Technik

 

Für einen Einsteiger als Stand UP Paddler empfiehlt es sich mit einem Allround Brett, einem verstellbarem Paddel (aus zwei Teilen) und entsprechender Kleidung ausgestattet zu sein. Ob das Brett hart oder weich sein soll, wird dem Anfänger überlassen, da beide Varianten, Vor- und Nachteile aufweisen. Das Board muss dem Anfänger einen stabilen Halt auf dem Wasser ermöglichen, was mit einem harten SUP eher erreicht wird. An Land sollte noch das Paddel auf die genaue Körpergrösse eingestellt werden, damit ein möglichst effizientes Paddeln erreicht werden kann. An einigen SUP´s wird eine Leash (Leine) am hinteren Ende des Boards und dann am Fuss befestigt, damit es einem das Board nicht wegreisst. Dies ist jedoch meistens nur auf fliessenden Gewässern oder natürlich auf dem Meer, bei einem hohen Wellengang sehr wichtig. (5)

Nun kann es losgehen! Jedes SUP hat zum Halten einen Griff in der Mitte des Bretts, da man es ohne, schlichtweg nicht tragen könnte. Das Brett wird bis in das Kniehohe Wasser gebracht. Das Paddel wird auf das Brett gelegt, damit es einem beim Aufsteigen nicht in die Quere kommt. Die Person positioniert sich auf Höhe der Brettmitte, in Richtung der Brettspitze. Anschliessend stützt sich die Person mit beiden Händen parallel auf dem Brett auf und kniet sich vorsichtig und breit, mit beiden Beinen auf das Brett. Nun wird der Oberkörper in eine gerade Position gebracht und es wird langsam losgepaddelt. Nach einigen Paddelschlägen auf der einen Seite, wird die Seite gewechselt, damit eine drehungsarme Fahrt erreicht wird. Um aufzustehen wird das Paddel wieder auf das Brett gelegt. Die Person legt die Hände parallel vor den Knien auf, anschliessend wird der eine Fuss aufgestellt. Um eine möglichst stabile Haltung zu erlangen, ist es am besten wenn sich die Person sehr breitbeinig (mind. Schulterbreit) auf das Brett positioniert. Mit Blick nach vorne stellt die Person das zweite Bein auf das Brett auf und richtet sich halb auf, nur so weit, das der Hintern nach hinten ausgestreckt und eine Stützposition erlangt werden kann. Dann wird der Körper vorsichtig aufgerichtet, wobei jedoch immer geschaut werden muss, dass die Knie leicht (!) gebeugt sind. Wenn diese zu stark gebeugt werden, sieht man aus wie eine krumme Banane in Seenot. Und los geht’s mit dem Paddeln. (6)

Wie oben erwähnt kann mit dem SUP Board auch "gesurft" werden. Dabei können natürlich auch verschiedene Tricks praktiziert werden. Wenn einem die Welle erfasst und gepaddelt wird, wird ja schon auf dem Brett gestanden, nicht wie der Surfer, der zuerst noch aufstehen muss. Also können direkt einige Tricks und Jumps ausgeführt werden. Das Surf Stand Up Paddeln ist jedoch meiner Meinung nach für erfahrene Stand Up Paddler und Surfer. Gesehen habe ich dies das erste Mal in der Dominikanischen Republik.

Orte

 

Stand Up Paddeln in der Schweiz ist weit verbreitet, ob auf einem fliessenden Gewässer, wie z.B. dem Rhein oder der Aare, oder auf stehenden  Gewässern, wie den vielen verschiedenen Seen oder Stauseen, bietet Stand UP Paddeln für jede Situation die passende Möglichkeit, für längere Zeit, stehend auf einem Board zu suppen / surfen. 

Anfänger, welche noch nie auf einem SUP gestanden sind, empfehle ich, zuerst auf einem ruhigen Gewässer, evtl. mit Hilfe eines SUP Instruktors, einzusteigen, da es doch sehr auf die Gleichgewichts- wie auch auf die allgemeine Position auf dem Brett drauf ankommt. 

Hierzu empfehlen sich der Murtensee, der Lago Maggiore, der Zürichsee, Vierwaldstättersee und der Walensee. Am Neuenburgersee und Genfersee ist es meistens zu windig und stürmisch dafür. Für Fortgeschrittene eignet sich natürlich auch ein fliessendes Gewässer, wie die Aare und der Rhein. Auf dem Rhein muss jedoch aufgepasst werden, da das Stand Up Paddeln nicht überall erlaubt ist. Das SUP fällt in die Kategorie  Gummibooote. Besser eine "Rhein Tour" mit einem erfahrenen Rhein Kenner buchen, um nicht von der Polizei aus dem Fluss gefischt zu werden.

Für alle beschriebe Orte, gibt es ein wenig weiter unten verschiedene Links.

 

Murtensee

Der Murtensee ist perfekt für das Stand Up Paddling geeignet. Der See ist meistens flach, ausser bei Sturm und Gewitter. Es kann auch starken Wind geben, der das Stand Up Paddling aber nicht beeinflusst. Auch können verschiedene schöne Buchten und die einzige Insel auf dem Murtensee, bei Môtier, besichtigt werden. Bei Murten, auf der Pantschau und beim Hotel Bad Murtensee, können SUP`s gemietet und ausprobiert werden. Da ich selbst mit meiner Familie oft im Ferienhaus in Môtier bin, paddle ich, wie auf den Fotos zu sehen ist, oft in den Sonnenuntergang hinein oder am frühen Morgen in den Sonnenaufgang. Es kann so gemütlich entspannt werden und die schönen Muskeln werden dabei auch noch aktiviert.

Der Murtensee
Der Murtensee

Lago Maggiore

Auf dem Lago Maggiore kann bei Ascona und natürlich auch fast in jedem kleinen Städtchen ein Stand Up Paddle gemietet werden. Das SUP Center befindet sich im Lido bei Ascona, in der Nähe des Golfplatzes, am Strand vorne. Geöffnet ist es von Mai bis September und es können über 50 Boards gemietet und gekauft werden. SUP Lehrer und SUP Touren können natürlich auch gebucht werden.

 

 

Zürichsee

Ceccotorenas ist das grösste Vermietungscenter rund um das Thema Surfen auf dem See. Es ist eine der ältesten Wakeboardschulen am Zürichsee und sie vermieten auch SUP`s. Diese können während den Öffnungszeiten gemietet werden. Auch kann ein ein privat- oder Gruppenunterricht gebucht werden. Mehr Infos findest du einige Zeilen unter diesem Abschnitt. 

 

 

Vierwaldstättersee:

In Zusammenarbeit mit dem Straandbad Luzern Lido, kann im Surfcorn Shop ein SUP gemietet werden. Individuell oder in einer Gruppe, Windsurfing oder Kitesurfing, es hat für jeden etwas dabei. Mehr Infos weiter unten.

Der Zürichsee, ein perfekter Ort für das Stand Up Paddling
Der Zürichsee, ein perfekter Ort für das Stand Up Paddling

Walensee

Da der Walensee perfekte Bedingungen für Kite- und Windsurfer bereithält, kann natürlich auch jeder Zeit ein SUP gemietet werden. Der See ist nicht riesig und es kann viel an den Ufern des Sees entdeckt werden. Auch hat es nicht viele Wellen, was angenehm ist, um Stand Up zu paddeln. 

 

Aare

Auch die Aare bei Bern beinhaltet perfekte Bedinungen für das Stand Up Paddling. Es muss einfach aufgepasst werden, dass die Flussströmung einen nicht ganz erfasst, darum lieber an einem ruhigen Ort im Fluss einsteigen. Es gibt auch geführte Aare Touren oder SUP Yoga Kurse. Es können Boards gemietet, getestet und gekauft werden, bei Tip To Tail in Bern.

 

Basel

Auf der Basel Tourismus Seite können Stand Up Paddle Touren gebucht werden. Diese dauert 2,5h und es wird einem beigebracht, auf einem SUP zu stehen. In einer Gruppe von höchtens 15 Personen kann es sehr viel Spass machen.

Basel, Rhein
Basel, Rhein

Persönliche Erfahrungen

 

Das allererste Mal als ich mit einem SUP in Berührung kam, war auf der Insel Paxos, in Griechenland. Dort war ich jedoch erst 10 Jahre alt und das SUP war für mich noch unbekannt. Ich sah es einige Male auch in der Karibik, wo ich es wiederum ausübte. Im 2014 kam dann der Wunsch von mir auf, ein eigenes SUP in unserem Ferienhaus am Murtensee zu haben. Ein Jahr darauf kauften wir, nach langem Hin und Her Überlegen, ein Epoxy Naish SUP 11`feet und ein Naish Carbonpaddel. Es war für mich ein riesen Geschenk, da ich von da an meinem Traum, Surfen in der Schweiz, ein bisschen näher kommen konnte. Ich paddelte auf und ab, erforschte den ganzen See und fühlte mich wie Jesus auf dem Wasser. 

An dem Abend, als die SUP Fotos der Website entstanden, war ein prächtiger Sonnenuntergang. Ich paddelte in den Sonnenuntergang hinein und ein Kollege dokumentierte dies mit ganz vielen, wunderbaren Fotos. 

Bei Freunden auf dem Neuenburgersee stand ich auch einmal auf einem Stand UP Paddle. Es hat jedoch ein viel stärkerer Wind, als auf dem Murtensee geblasen, was mir das Paddeln erschwerte. 

Auf dem Murtensee, Zürichsee, Vierwaldstättersee, Walensee und Lago Maggiore ist es angenehm für das Stand UP Paddeln, da der Wind nicht oft so stark bläst, wie auf dem Neuenburgersee. 

Auf einem Fluss war ich noch nie mit dem Stand UP Paddle unterwegs, werde es jedoch so bald wie möglich einmal ausprobieren.

Tipps Für Anfänger

 

Anfänger, welche noch nie auf einem SUP gestanden sind, empfehle ich, zuerst auf einem ruhigen Gewässer, evtl. mit Hilfe eines SUP Instruktors, einzusteigen, da es sehr auf die Gleichgewichts- wie auch auf die allgemeine Position auf dem Brett drauf ankommt. 

 

Am Anfang unbedingt ein hartes EPOXY SUP gebrauchen, da dort das Gleichgewichtsgefühl besser ist, als auf einem aufblasbaren.

 

Eine ganz tolle SUP Marke, die ich weiterempfehlen kann, ist Naish. Es ist eine hawaiianische Firma, gegründet von Robby Naish (proffesional Surfer), welcher sich auf SUP Boards spezialisiert hat. Dort gibt es jede Art von Boards zu kaufen, wie Race, Touring, Inflatabels, Surf, Foil, All-rounds Boards. 

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(1) vgl. http://standupmagazin.com/2010/03/ku-hoe-hee-nalu-stand-up-paddle-surfing-die-geschichte/

(2) vgl. https://shop.indiana-sup.ch/paddles.html

(3) vgl. http://www.sup-trip.de/stand-up-paddling/sup-material/sup-boards/  

(4) vgl. https://www.islesurfandsup.com/5-things-you-need-to-know-before-buying-a-sup/ 

(5) vgl. http://www.sup-trip.de/stand-up-paddling/sup-techniken/ 

(6) vgl. http://www.sup-trip.de/stand-up-paddling/sup-techniken/